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Brandschutzglas – für Feuerwiderstand und Sicherheit

Inhaltsverzeichnis

  1. Einsatz und Klassifizierung von Brandschutzverglasung
  2. Beständigkeit und Qualität dank staatlicher Zulassung
  3. Aufbau und Material von Brandschutzglas
  4. Erweiterungen

Brandschutzverglasungen müssen heute überall vorkommen, wo sich viele Menschen versammeln: In Büros, Veranstaltungshallen oder Industrieanlagen sind die gegen Hitzestrahlung und Feuer gesicherten Verglasungen nicht mehr wegzudenken.

Gängiges Floatglas leistet hingegen kaum Feuerwiderstand, da die Scheibe aufgrund der Temperaturunterschiede zwischen Glas und Rahmen hohen Spannungen unterliegt – dies führt im Brandfall häufig zum Sprung.

Insbesondere Gebäude mit leicht entzündlichen Stoffen benötigen also eine zuverlässige Brandschutzverglasung.

Einsatz und Klassifizierung von Brandschutzverglasung

Neben Feuer und Rauch hemmt Brandschutzverglasung auch gefährliche Hitzestrahlung und -verbreitung. So wird verhindert, dass sich ein Feuer über weitere Zimmer ausbreitet, selbst wenn der trennende Baustoff nicht brennbar ist. Dies mindert die Selbstentzündungsgefahr von Geräten und Chemikalien in benachbarten Räumen. 

Häufige Einsatzorte von Brandschutzglas sind:

  • Krankenhäuser
  • Schulen
  • Bürogebäude
  • Hotels
  • Restaurants
  • Einkaufszentren
  • Labors
  • Banken
  • Museen

Je nach Temperaturbeständigkeit, Feuerwiderstandsdauer und Hemmung des Brandverhaltens hat man Brandschutzglas nach der veralteten Deutschen Industrienorm DIN 4102-2 noch bis vor einiger Zeit in die Klassen F und G eingeteilt, die immer noch weitläufig bekannt sind:

Spezialglas für Brandschutz Klasse F

Es widersteht und hemmt Feuer, Rauch und Hitze bzw. Wärmestrahlung.

Brandschutzgläser der Klasse F werden darum vor allem in Laboren eingesetzt, wie auch in Fluren, Korridoren und Treppenhäusern, die als Fluchtwege dienen. 

Spezialglas für Brandschutz Klasse G

Es hält Feuer und Rauch zurück, nicht aber den Durchtritt von Wärme. Es wird kein Strahlungsschutz auf der brandabgewandten Seite erzeugt. Verglasungen der Klasse G werden häufig bei Oberlichten und an Orten eingesetzt, wo keine Bedenken bezüglich der Wärmeentwicklung bestehen.

Benennung der Klassen für Brandschutzverglasung

Auch für den Trockenbau, sprich freitragende Elemente ohne wasserhaltige Baustoffe, werden die Brandschutz-Widerstandsklassen in der DIN 4102 definiert. Die neuere Europäische Norm ÖNORM EN 13501-2 unternimmt mittlerweile aber eine noch genauere Klassifizierung von Bauprodukten und Bauarten zu ihrem Brandverhalten: Sie unterscheidet deren Feuerwiderstand hinsichtlich der Tragfähigkeit (R), des Raumabschlusses (E) und der Wärmedämmung (I).

Die Klasse F wird hier als EI, die Klasse G als E bezeichnet. Bei der Klasse EW handelt es sich um eine Zwischenklasse, die die Hitzestrahlung reduziert, aber nicht so sehr hemmt wie EI-Verglasungen. Zusätzlich wird, wie schon bei der älteren Norm, die Widerstandszeit in Minuten angegeben: Brandschutzglas muss einem Feuer entweder 15, 30, 60, 120, 180, 240 oder 360 Minutenlang standhalten. Eine Brandschutzverglasung der Klasse F30 (EI30) hält dementsprechend 30 Minuten lang Feuer und Hitzestrahlung zurück, während Glas der Klasse G60 (E60) genau 60 Minuten direktem Feuerkontakt widersteht, die Ausbreitung von Hitze aber nicht verhindern kann. Für die Stufen der (ehemaligen) F-Klasse gibt es außerdem eine bauaufsichtliche Benennung:

  • F30 (mittlerweile EI30): feuerhemmend
  • F60 (EI60): hochfeuerhemmend
  • F90 (EI90): feuerbeständig
  • F120 (EI120): hochfeuerbeständig
  • F180 (EI180): höchstfeuerbeständig

Der Feuerwiderstand wird immer am gesamten Bauteil gemessen, das heißt, bei Fenstern und Türen muss auch der Rahmen der Verglasung brandsicher sein. Bei Türelementen werden sogenannte T-Verglasungen verwendet, die in ihrer Wirkung und Funktion der Klasse F entsprechen.

Brandschutzglas bietet keinen dauerhaften, sondern nur zeitlich begrenzten Schutz vor Feuer!

Beständigkeit und Qualität dank staatlicher Zulassung

Brandschutzverglasungen in Deutschland unterliegen staatlichen Zulassungen, welche die Qualität und Belastbarkeit des Glases festlegen: Geprüftes Brandschutzglas ist daher nur bei Herstellern verfügbar, deren Verglasungen die Vorlagen der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBT-Berlin) erfüllen. Die Beständigkeit gegenüber Feuer und Wärme hängt von der Glasdicke ab, sodass für ein 

entsprechendes Brandschutzglas auch bauliche Voraussetzungen nötig sind, um die Verglasung optimal unterstützen zu können. Was bedeutet das? Selbst die beste Brandschutzverglasung wird nutzlos, wenn das stützende Mauerwerk für das Glas zu schwach ist oder nur wenig Isolierung im Brandfall bietet. Daher müssen Wand und Verglasung die gleiche Feuerwiderstandsdauer aufweisen.

Aufbau und Material von Brandschutzglas

Das Glas einer Brandschutzverglasung muss besondere Eigenschaften aufweisen, um bei starker Erwärmung weder zu zerspringen, noch die Wärme in andere Räume gelangen zu lassen. Doch welche Gläser werden hierfür verwendet?

Bei Brandschutzgläsern der Klasse EI (früher F) handelt es sich um eine besondere Mehrscheibenverglasung: Verantwortlich für die Feuer- und Hitzehemmung ist eine durchsichtige, salzartige Hydrogelschicht im Scheibenzwischenraum zwischen den Gläsern, die im Brandfall (bei Temperaturen über 120°C) aufschäumt und durch den Verdampfungsprozess eine hitzedämmende, undurchsichtige Gelschicht bildet.

Brandschutzgläser der Klasse E (früher G) bestehen wiederum meist aus einer Einscheibenverglasung ohne Brandschutzschicht. Sie sind nicht so widerstandsfähig wie Gläser der Klasse EI und schützen nur vor dem Eintritt von Rauch und Feuer. Wärmestrahlung kann nach wie vor in den Raum eindringen, im schlimmsten Fall kann es durch die Hitzeentwicklung zur Selbstentzündung von brennbaren Stoffen kommen.

Der Vorteil des meist verwendeten Borosilikatglases ist allerdings, dass es auch bei steigenden Temperaturen eine gute Durchsicht bietet, was im Ernstfall zur Lebensrettung beitragen kann. Die richtige Verglasung sollte also stets nach Einsatzort und Zweck gewählt 

werden, um im Brandfall gleichermaßen Schutz und Rettungsmaßnamen zu ermöglichen.

Erweiterungen

Eine Brandschutzverglasung dient vor allem als Sichtfenster für eine feuerhemmende Wand, kann aber auch speziell erweitert werden, um zusätzliche Aufgaben zu erfüllen:

So werden neben Brandschutzverglasungen der Klasse F und G auch solche angeboten, die folgende zusätzliche Anforderungen erfüllen:

  • integrierter Sonnen- oder Schallschutz (Isolierglas)
  • durchschusshemmend mit entsprechender Beschussprüfung
  • sprengungshemmend mit entsprechendem Explosionsschutz
  • Verbundglas
  • alarmgeschützt
  • selbstreinigend
  • mit Ornamentverzierungen

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