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Schimmel am Fenster

Dunkle, schwarze Flecken – falsche Lüftung und eine zu hohe Luftfeuchtigkeit bilden Kondenswasser und sind meistens die Ursache für Schimmelpilze. Durch Kochen, Duschen, aber auch Wäschetrocknen innerhalb der Wohnung entsteht eine Menge Wasserdampf, die sich mit der Anzahl der im Haus lebenden Personen erhöht.

In der kalten Jahreszeit entsteht Schimmelbefall aufgrund des perfekten Nährbodens durch eine permanente Zufuhr von Feuchtigkeit und Wärme – so breitet sich der Pilz immer weiter aus. Schimmel am Fenster ist nicht nur ein lästiges, sondern auch ein gesundheitsschädigendes Problem. Ist es am Fenster, Fensterrahmen oder Silikon zu einem Befall gekommen, sollten Sie direkt reagieren! Über längere Zeit eingeatmete Schimmelsporen können zu Krankheiten führen und der Gesundheit dauerhaft schaden, zudem wird das Material der Fenster auch immer stärker geschädigt.

Wie entferne ich den Schimmel von meinem Fensterrahmen? 

Das wichtigste ist, frühzeitig zu agieren, denn je tiefer der Schimmel ins Material eindringt, desto schwieriger lässt er sich entfernen. Vor allem Holzrahmen dienen als guter Nährboden für die Pilze – bei starkem Befall muss der Rahmen komplett ausgetauscht werden.

Sollten Sie Schimmel entdecken, sorgen Sie für eine schnelle Entfernung.

Vorarbeit:

Schließen Sie die Zimmertüren und öffnen Sie die Fenster

Säubern Sie den Rahmen gründlich, so schützen Sie das Material und können Schimmel langfristig beseitigen.

Beachten Sie beim Entfernen, dass Sie hier in direkten Kontakt mit den Sporen kommen, auch in der Luft, werden diese aufgewirbelt. Dies führt zu einer Kontaminierung von anderen Möbelstücken und Sie atmen die Sporen ein. Tragen Sie also unbedingt Schutzkleidung, z.B. Einmaloveralls (finden Sie im Baumarkt), Mundschutz und Handschuhe: eine Übertragung findet rapide statt, sorgen Sie vor!

Behandeln Sie den Schimmel ganz vorsichtig, um möglichst wenig Sporen aufzuwirbeln

Entfernen Sie empfindliche Gegenstände, wie z.B. Lebensmittel, damit sich die Sporen nicht übertragen können.

Vermeiden Sie feuchte Lappen oder Reiben mit trockenen Tüchern

Benutzen Sie bei größeren Flächen mehrere Tücher, damit Sie die Pilze nicht verschmieren. Diese gebrauchten Utensilien müssen anschließend entsorgt werden!

Testen Sie die Reinigungsmittel vorab: Lackierungen reagieren unterschiedlich auf die verschiedenen Mittel.

Bewährte Hausmittel sind neben Spezialreinigern: Alkohol oder Essig

Allergiker und Kinder reagieren empfindlich und sollten den Raum verlassen.

Nach dem Entfernen sollten Sie unbedingt duschen, damit Sie selbst nichts an andere übertragen können.


So gehen Sie sinnvoll vor

Wenn Dichtungen nicht betroffen sind, können Sie den Schimmel einfach wegwischen. Sollte die Fuge aber betroffen sein, wird ein Austausch notwendig.

Holzfenster sind aufgrund ihres Materials ein guter Nährboden für Pilze. Die Entfernung erfordert einen höheren Zeitaufwand und desinfizierende Wirkstoffe. Arbeiten Sie hier mit viel Flüssigkeit, damit sie tief ins Material gelangt. So werden alle Sporen entfernt und Sie verhindern einen erneuten Befall.

Lüften Sie gut durch, dadurch gelangen die Sporen nach draußen und setzen sich nicht in der Wohnung fest.

Häufig bildet sich Schimmel am Fenster Silikon. Ist das Fenster Silikon von Schimmel befallen, sollte die Silikondichtung vollständig entfernt und neu angebracht werden.

Ist der Befall ausgeprägter, also bis hin zur Fensterlaibung, kommt nur noch eine entsprechende Sanierung in Frage. Achten Sie vor allem auch auf Ihre Tapete, meist ist der sichtbare Teil des Schimmels nur die sogenannte „Spitze des Eisbergs“.


Welche Materialien kann ich nutzen?

  • Alkohol: 70-80 prozentiger Spiritus (z.B. aus der Apotheke). Tränken Sie den Lappen gut in hochprozentigem Alkohol und wischen Sie den Schimmel kleinflächig ab.
    Achtung vor Dämpfen: Lüften Sie gründlich. Dies verhindert, dass Sie die Dämpfe einatmen. Verteilen Sie den Alkohol nicht über einen Sprühkopf. Alkohol verdampft leicht, dadurch entsteht eine erhöhte Brandgefahr.
    Halten Sie keine Kerzen, Zigaretten oder sonstiges Feuer in die Nähe. Alkohol lässt sich sowohl für Holz- als auch Kunststofffensterrahmen verwenden.
  • Essig: Eine Alternative zum Alkohol ist handelsübliches Essig-Konzentrat. Dieses bietet ein sogenanntes „unwirtliches Milieu“ für Schimmelpilz. Auch hier tränken Sie den Lappen gut und wischen den Schimmel ab. Beachten Sie, dass auch Essig die Atemwege reizt, atmen Sie die Dämpfe also nicht übermäßige ein.
  • Spezialreiniger: Im Handel gibt es verschiedene Schimmelentfernungsmittel, achten Sie aber darauf, für welche Materialien diese Produkte geeignet sind: Holz- oder Kunststofffenster.
  • Wasser: Geeignet für das oberflächliche Abwischen von glatten, nicht saugfähigen Oberflächen, wie z.B. Kunststoff. Achtung! Auf Holz begünstigt Wasser ohne desinfizierende Wirkstoffe die Schimmelbildung.
  • Chlorreiniger: Sie sind grundsätzlich nicht empfehlenswert. Auch wenn sie anfänglich den Schimmel bekämpfen, hinterlassen sie unschöne Flecken auf Holzrahmen, weichen die Oberfläche von Kunststoffrahmen auf und schädigen diese.
  • Zitronenreiniger und säurehaltige Reinigungsmittel: Sie wirken ähnlich wie Essig, dürfen aber nicht auf mineralischen Untergründen verwendet werden. Auch Fliesenfugen, z.B. in der Dusche, dürfen nicht damit bearbeitet werden, denn sonst würden die Nassbereiche noch mehr bevorzugt werden.

In der Wand finden Schimmelpilze zunächst keine guten Bedingungen, da der mineralische Baustoff alkalisch ist, d.h. einen PH-Wert von 11 hat. Meistens schimmelt daher nur die Tapete. Würden Sie nun sauren Essig auf den alkalischen Putz geben, wird der PH-Wert neutralisiert und die Bedingungen für Schimmel wären optimal. Essig ist als Schimmelreiniger also hervorragend geeignet, solange er nicht auf alkalischen Untergründen aufgetragen wird.


Hausmittel oder Spezialreiniger? 

Bei industriellen Produkten gibt es enorme Unterschiede bezüglich der Wirksamkeit. Hier müssen Sie darauf achten, besonders wirksame Mittel zu verwenden. Zudem müssen Sie aufpassen, dass Ihre Rahmen, egal ob Holz oder Kunststoff, keine Schäden davontragen. Alkohol und Essig hingegen weisen eine hohe Wirksamkeit auf und strapazieren das Material nicht so sehr wie die chemischen Produkte. Was Sie letztendlich lieber verwenden möchten, bleibt Ihnen überlassen und ist nicht zuletzt abhängig vom Grad des Befalls.

Wie verhindern Sie eine Neubildung effektiv und langfristig?

Durch die Reinigung der Holz- und Kunststofffenster erzielt man nur eine temporäre Entfernung des Befalls. Für dauerhaften Erfolg sollten Sie sich der Bekämpfung der Ursache widmen.


Ursachen: Bauliche Besonderheiten und Lüftungsverhalten 

Bauliche Mängel lassen sich nur schwer erkennen. Wenn Schimmel erst nach der baulichen Sanierung, z.B. einer nachträglich eingebauten Wärmedämmung oder dem Einsatz eines neuen Fensters unter gleichbleibendem Lüftungsverhalten auftritt, könnte dies ein Hinweis sein. Bei baulichen Mängeln sollten Sie versuchen, das Ausmaß an Schaden so gut wie möglich zu reduzieren. Im schlimmsten Fall ist sogar eine Modernisierung nötig. Lassen Sie in jedem Fall einen Fachmann kommen, der die Situation begutachtet und einschätzen kann. Wenn Sie in einer Mietwohnung leben, sprechen Sie die weiteren Maßnahmen mit Ihrem Vermieter ab, bezüglich des Themas Kosten. Eine weitere mögliche Ursache sind undichte Regenrinnen oder Dachanschlüsse. Befallene Dichtungen und schimmlige Ecken sind wiederum meistens Ursache von Wärmebrücken, durch die Wärme nach außen transportiert wird. Diese Brücken sollten ohnehin wegen eines erhöhten Energieverlusts beseitigt werden. Das eigene Lüftungsverhalten können Sie beeinflussen: Gezieltes Lüften ist die erste und wichtigste Maßnahme im Kampf gegen den Schimmel. Anstatt die Fenster stundenlang gekippt zu lassen, sollten Sie pro Tag drei bis fünf Lüftungsvorgänge planen. Sind suboptimale Umstände gegeben, sammelt sich in der Fensterecke Feuchtigkeit und liefert dem Schimmel eine ständig feuchte Umgebung. Schalten Sie vor dem Stoßlüften die Heizung aus. Dann lassen Sie 5-10 Minuten die Wohnung auf Durchzug lüften, das heißt, Sie öffnen alle Fenster und lassen die Luft durchziehen. Diese Methode kostet viel weniger Energie, als die meisten vermuten. Danach können Sie die Heizung wieder einschalten.

Badezimmer und Küche sind die feuchtesten Räume des Hauses, diese können und sollten Sie noch öfter Lüften. Auch im Winter ist das äußerst wichtig, denn die kalte Außenluft und die warmen Innenräume bilden Kondensat, welches zu Schimmel führt. Schlafzimmer sind im Winter deutlich kühler als die restlichen Zimmer. Dort setzt sich die Kälte vor allem in die Außenwände ab, die durch Schränke oder andere Möbel zugestellt sind. Lassen Sie immer ca. 10 cm Platz zwischen Wand und Möbeln, um eine Zirkulation der Raumluft zu ermöglichen. So vermeiden Sie die Entstehung anderorts ebenso. Eine weitere Ursache können auch zu dicke Vorhänge vor schlecht isolierten Fenstern und Wänden sein: Durch das Abschirmen der Raumwärme sind die Bereiche hinter den Vorhängen kühler. Sie fördern genauso das Schimmelwachstum durch Kondensation von Feuchtigkeit. Schimmelpilze lieben stehende Luft und wachsen besonders in dunklen Ecken gut. Durch alte oder einfach verglaste Scheiben verstärkt sich der Kondensationseffekt. Achten Sie daher stets auf die richtige Luftzirkulation. Ein weiterer Tipp ist die Zwangsentlüftung: Dies ist ein gezieltes, kontinuierliches Lüften ohne den direkten Einfluss der Bewohner. Hierzu gibt es mechanische Vorrichtungen, die im Fenster eingebaut werden können und vor allem im Badezimmer auch häufiger unter Türen oder an Fenstern eingesetzt werden. Schlitze unter den Türen oder in den Wänden fungieren als Abzugsschächte und sorgen für eine stetige Abfuhr der Feuchtigkeit. Sie entlüften zwangsläufig und sorgen so für eine Reduktion der Feuchtigkeit in der Luft. Einige Modelle, die an Holz- oder Kunststofffenstern angebracht werden können, arbeiten unterstützend sogar mit Ventilatoren.


Holzfensterrahmen oder Kunststofffensterrahmen – welches Material leidet häufiger?

In beiden Fällen ist eine ausreichende Isolation zum Außenbereich hin ausschlaggebend. Mehrere Schichten Fensterglas bedeuten auch eine bessere Isolierung. Das bedeutet, Doppel- und Mehrfachverglasungen reduzieren die Wahrscheinlichkeit von Schimmelbildung.

Fensterrahmen aus Kunststoff
Fensterrahmen aus Kunststoff sind leichter zu reinigen, solange die Gummifugen nicht befallen sind. PVC ist nicht der beste Nährboden für eine Weiterverbreitung. Dennoch kann sich Schimmel auch auf Kunststofffensterrahmen bilden. Er wird in der Regel nur oberflächlich befallen und kann ganz einfach abgewischt werden. Durch schnelles Handeln lässt sich der weitere Auftritt von Schimmel hier also vermeiden.

Fensterrahmen aus Holz 
Als organisches Material bilden Fensterrahmen aus Holz den perfekten Nährboden für Schimmel. Sie sollten daher insbesondere in Räumen mit Holzrahmen vorbeugende Maßnahmen treffen. Hat er sich bereits gebildet, kommt es auf die Ausdehnung und Tiefe des Befalls an. Frühzeitige Entfernung und Ursachenerkennung durch einen Fachmann können hohe Folgekosten verhindern. Besonders ältere Holzfenster mit einfacher Verglasung oder schlechter Isolierung sind eher gefährdet, Schimmel zu bilden, da sich die Luftfeuchtigkeit nach dem Abkühlen am Holzfensterrahmen oder am Glas absetzen kann.


Zusätzliche Hilfsmittel aus dem Haushalt: 

Eine alte Zahnbürste oder Wattestäbchen helfen Ihnen dabei, in kleine Ecken oder an Stellen zu kommen, die schwierig zu erreichen sind. Oberflächlicher Schimmelbefall auf Metall, Keramik, Glas oder lackiertem Holz kann mit Haushaltsreinigern abgewaschen werden. Verzichten Sie auf Spezialmittel. Bei unbehandeltem Holz reicht eine einfache Reinigung meist nicht aus, da der Schimmel tief ins Material gedrungen sein kann. Entfernen Sie hier zunächst oberflächliche Schimmelflecken und lassen dann einen Profi testen, wie tief der Schimmel tatsächlich ins Holz gelangt ist. Der Fachmann kann auch der Ursache besser nachgehen.


Wie gefährlich ist Schimmel? 

Zu diesem Thema finden sich viele Forschungsergebnisse und unterschiedliche Erfahrungswerte. Es gibt mittlerweile über 100.000 verschiedene Arten von Schimmelpilzen, die sich auch im Inneren der Wohnung entwickeln und ausbreiten können. Grundsätzlich ist aber zu sagen, dass wir ständig Schimmelsporen ausgesetzt sind. Ob bei einem Waldspaziergang oder in der Stadt, sie sind fast immer in der Luft. Dadurch ist es z.B. auch nicht möglich zu testen, ob man eine bestimmte Allergie durch Schimmel aus Innenräumen bekommen hat oder ob andere Ursachen zugrunde liegen. Symptome können z.B. Atemwegsinfektionen, Asthma und Allergien, ähnlich wie Heuschnupfen, sein. Zudem sondern Schimmelpilze Substanzen ab, die für den bekannten Schimmelgeruch verantwortlich sind.

Einige Schimmelarten zeigen weder Geruch, noch sorgen sie für körperliche Auffälligkeiten. Dennoch wachsen die mikroskopisch kleinen Lebewesen heran: Bakterien, Pilze, winzige Tierchen und Milben, die allesamt Substanzen an die Raumluft abgeben. Kleine Flächen oder betroffene Fugen stellen keine gesundheitlichen Risiken dar, da sich die Konzentration der Bestandteile kaum auf die Raumluft auswirkt. Je größer die Fläche ist, desto kritischer wird es

Ist schwarzer Schimmel gefährlicher als andere Arten? 

Früher wurde gesagt, dass Schwarzschimmel schädlicher sei als andere Varianten, da einige schwarze Pilze Toxine bilden oder Infektionen auslösen. Heute werden alle Schimmelpilze gleich beurteilt, wenn es um die Gesundheitsgefahr in Innenräumen geht. 


Kosten für die Entfernung

Für eine ganzheitliche Entfernung kann es notwendig sein, dass ein Fachmann alle betroffenen Stellen entfernen muss. Da es keine allgemeine Herangehensweise oder zielführende Technik gibt, ist die Beseitigung abhängig von der Art und dem Grad des Befalls. Oft muss z.B. die Bausubstanz im Rahmen überarbeitet oder erneuert werden. So lassen sich dann auch die Wärmebrücken oder undichten Stellen und Risse beseitigen.

Wichtiger als die Symptome zu bekämpfen, ist das Finden der Ursache: Neben der oberflächlichen Entfernung muss eine chemische Behandlung stattfinden, um die Sporen zu beseitigen. Dies kostet ab ca. 1000 € und mehr. Zudem ist die Schimmelentfernung kein Prozess, der innerhalb weniger Stunden erledigt ist, sondern kann sich auf Monate ausweiten. Die Überarbeitung der Bausubstanz bzw. deren Erneuerung beginnt bei einem Preis von 500 € und steigt je nach Aufwand, Befall und Zustand der Fenster, Rahmen und Laibung.


Experte
Vanja - Kundenbetreuung -

EXPERTENINTERVIEW

 

Lohnt sich die Beratung durch einen Spezialisten? 

Auf jeden Fall, denn mit bloßem Auge kann man oft nicht einschätzen, wie tief der Schimmel tatsächlich schon vorgedrungen ist. Säubern Sie erst die betroffene Fläche und ziehen Sie bei Unsicherheit den Fachmann hinzu.

 

Welches Material ist häufiger von Schimmel befallen?  

In sehr feuchten Räumen können Kunststoff-und Holzfenster stark befallen sein. Meist ist die Reinigung von Kunststoff aber leichter, da der Schimmel bei Holz schon weit ins Material vorgedrungen sein kann.


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