Alte Fenster sind nicht per se schlecht – dennoch sorgen sie in den meisten Fällen nicht für die gleiche Wärmedämmung, wie es die Materialien im heutigen Fensterbau tun. Gegen zeitgemäße neue Fenster mit Mehrscheiben-Isolierverglasung und Multi-Kammer-Profilen aus Kunststoff können sie einfach nicht antreten.
Manchmal reicht es zwar, sie neu zu isolieren, doch wenn auch dieses Abdichten nicht mehr hilft, sollte man sie ganz ersetzen. Wann und warum es nötig ist, Fenster zu erneuern und wie Sie altes Material ausbauen und entsorgen, erfahren Sie hier.
Wann müssen alte Fenster ausgetauscht werden?
Der Charme alter Fenster und Türen hat natürlich etwas für sich – nicht umsonst ist der sogenannte Vintage- oder shabby chic-Look heute so beliebt. Ebenso wie gebrauchte Möbel können auch alte Fenster Gemütlichkeit und etwas Heimeliges, Rustikales vermitteln.
Doch das Problem mit alten Fensterrahmen und -verglasungen besteht meist in sehr hohen Wärmeverlusten, was nicht selten zu sehr teuren Heizkosten und Energieverschwendung führt. Während man heute auf Mehrfach- Wärmeschutzverglasungen mit geringem U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizienten) setzt, kann man bei nicht sanierten Gebäuden, die bis etwa 1978 errichtet wurden, davon ausgehen, dass die Fenster nur einfach verglast sind, sprich nur eine einzelne Scheibe Glas vorhanden ist.
Wir empfehlen demnach, alte Fenstermodelle zu entfernen, wenn sie nicht mehr dem Stand der heutigen Bautechnik entsprechen und somit einen großen Energieverlust verursachen.
Das kann z.B. notwendig werden, wenn der Rahmen und/oder das Glas so stark geschädigt sind, dass es in Ihrem Haus ständig zieht, sich Feuchtigkeit und Schimmel bilden oder
wenn die Einbruchgefahr durch das beschädigte Glas und die leicht auszuhebelnden Rahmen so hoch wird, dass Sie nicht mehr sicher wohnen können. Morsches altes Holz kann außerdem die Funktionsweise der Fensterflügel beeinträchtigen. Hier lohnen sich Ersatzteile auf jeden Fall.
Nicht nur sinnvoll, sondern auch auf lange Sicht umweltfreundlich und sparsam sind moderne Fenster mit einer möglichst effizienten Isolierung. Dank ihnen lösen Sie nicht nur das Problem der Zugluft und Angriffsfläche bei Einbrüchen, sondern senken auch Ihren Energieverbrauch ganz bemerkbar.
Generell sollte der Austausch alter Fenster – zum Beispiel in die Jahre gekommener Holzfenster – als Investition für die Zukunft einer Immobilie verstanden werden.
Wie baue ich alte Fenster aus?
Schritt 1: Scheibe aus dem alten Fensterrahmen entfernen
Schritt 2: Rahmen aus dem Mauerwerk lösen
Schritt 3: Montage des neuen Fensters
Falls Sie sich doch für die Kompletterneuerung Ihrer Fenster entschieden haben, müssen die alten erst einmal raus. Entfernen Sie davor den eventuellen Behang, z.B. Gardinen, Rollladen etc.
Dazu entfernen Sie zunächst die Scheibe aus dem Fensterrahmen: Das beugt potenziellen Gefahren durch einen Bruch des Glases vor. Erst dann wird der Rahmen aus dem Mauerwerk gelöst.
Hierbei gilt: Ob alt oder neu, aus Kunststoff- oder Holzfenster, der Rahmen kann entweder verschraubt oder vernagelt sein. Ist Ihr alter Rahmen nicht ohne Probleme zu lösen, sollten Sie den Abstand zwischen Mauerwerk und altem Fenster von Isolierschaum reinigen. Haben Sie diese Schritte erfolgreich vollzogen, ist Platz für ein neues Fenster gemacht. Hier muss man die Außenmaße und das Maß des Rahmens in Breite und Höhe beachten.
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Neu erfunden – alte Holzfenster-Optik trifft moderne Systeme
Der Austausch altgedienter Bauteile hat noch einen weiteren Vorteil: Denn wer neue Fenster kauft, kann auch gleich eine neue Farbe und ein neues Design bestimmen. Besonders bei Rahmen aus Holz kann man durch Lasieren und Streichen bzw. Lackieren immer wieder neue Töne erhalten. Ein neuer Anstrich sorgt für Frische, neues Leben und schützt außerdem das Holz.
Heutzutage bietet der Markt für Fenster und Türen ein riesiges Angebot an Gestaltungsmöglichkeiten an. Dazu gehören auch wieder antike und traditionelle Formen, die natürlich in allerlei verschiedenen Größen vorhanden sind, z.B. Sprossenfenster, Kastenfenster, Kupfer- und Eisenfenster etc. Ganz besonders beliebt sind derzeit aber „auf alt“ getrimmte Shabby Chic- bzw. Vintage-Rahmen, die das Bild eines original abgenutzten
Holzfensters abgeben, bautechnisch jedoch in neuestem Zustand sind.
Aus Neu mach Alt - mit Shabby und Vintage Style das Zuhause aufwerten
Natürlich können Sie aber auch auf moderne Baustoffe wie Kunststoff oder Aluminium setzen. Auch hier lassen sich mittels Folien und Pulverbeschichtungen antike, abgenutzte Effekte erreichen. Wenn Sie Ihre alten Fensterrahmen loswerden, ist dies nicht nur ein Schritt zur effektiveren Nutzung von Energie und Stabilität, sondern auch eine optische Aufwertung von Haus und Garten.
Nicht immer muss das Alte dem Neuen weichen – es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, seine älteren Holzfenster (oder auch Alu-, Metallfenster, Kunststofffenster etc.) zu sanieren.
Wer seine Fenster also nicht gleich ganz ersetzen möchte (oder muss), kann sie durch geschicktes Sanieren wieder voll funktionsfähig und frisch machen sowie Energie sparen.
Wie isoliere ich alte Fenster?
Alte Fenster sind leider oft undicht und verursachen damit besonders in den Wintermonaten einen kalten Luftzug im Innenraum. Ob Fenster generell einen Luftzug verursachen, kann man leicht mit einer Kerze überprüfen, die man vor den Fensterrahmen hält. Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten, woran die fehlerhafte Wärmedämmung liegen kann:
Je nach Fall muss man das betroffene Fenster nicht gleich komplett austauschen, sondern kann die problematischen Stellen auch nachträglich isolieren. Oft sind zum Beispiel nur die Dichtungsmittel ermüdet und verursachen deswegen einen Energieverlust.
Zum Abdichten sind Silikone oder Dichtbänder sehr gut geeignet. Dabei muss die Dichtung den Wetterbedingungen an der Außenseite standhalten und trotzdem ein Raumklima schaffen, das die Schimmelbildung im Wohnraum vermeidet. Schäden am Glas sind hingegen unumkehrbar, hier fällt allein aus Sicherheitsgründen ein sofortiger Austausch der gesamten Scheibe an.
Ein neuer Anstrich kann nicht nur optisch Wunder wirken, er unterstützt das Fenster auch bei der Wärmedämmung und dem damit verbundenen Luftaustausch.
Außerdem beugt er Feuchtigkeit sowie Schimmel im Fensterrahmen vor – Schäden am Material sowie im ganzen Haus bleiben aus.